Projektbesuch bei AMANDLA in Südafrika

Anfang November ging es nach fast zweijähriger Coronapause erstmalig wieder auf Projektreise. Patrick Knodel, Vorstand der knodel foundation, flog nach Südafrika, um unseren Projektpartner AMANDLA zu besuchen und sich ein Bild vor Ort zu machen.

Ganzheitliches Angebot

AMANDLA hat an unterschiedlichen Standorten weltweit sogenannte Safe-Hubs ins Leben gerufen. Safe-Hubs sind sichere Anlauforte, an denen über spielerische und niedrigschwellige Angebote ein pädagogischer Zugang zu benachteiligten Kindern und Jugendlichen aufgebaut wird. Dabei dient die Infrastruktur rund um die Fußballplätze dazu, Partnerorganisationen aus den Bereichen Bildung, Social Business und Gesundheit zu einem ganzheitlichen Angebot zu vereinen. Die sogenannten „Playmaker“ vermitteln den Teilnehmenden dabei sowohl grundsätzliche Life-Skills als auch Fair-Play-Elemente im Sport. Angesiedelt sind die Safe-Hubs direkt in sozialen Brennpunkten, um vor allem benachteiligte junge Menschen gut zu erreichen.

Patrick besuchte insgesamt fünf Safe-Hubs – davon zwei in Kapstadt und drei im Großraum Johannesburg. Alle Einrichtungen sind in, zwischen oder am Rande von Townships gelegen, also in extrem armen Gegenden mit hoher Bevölkerungsdichte und hoher Kriminalitätsrate. Alle Safe-Hubs richten sich an Kinder ab sechs Jahren, die bis ins junge Erwachsenenalter hinein einen Ort besuchen können, der ihnen physische und emotionale Sicherheit bietet und an dem Spaß und freie Entfaltung im Vordergrund stehen. Das Aufwachsen in einem Umfeld hoher Arbeitslosigkeit, Gewalt und Kriminalität prägt die Kinder. Durch ihre gesellschaftlich benachteiligte Situation haben sie von Geburt an ein besonders hohes Risiko, destruktive und unsoziale Verhaltensmuster wie beispielsweise Drogenkonsum zu entwickeln oder in die Fänge organisierter Banden zu geraten. 

Die Safe-Hubs wollen allen jungen Besucher*innen eine echte Perspektive bieten: Das Angebot umfasst qualitativ hochwertige Freizeit- und Bildungsprogramme, die Sport, sinnvolle Beschäftigung und persönliche Weiterentwicklung in den Mittelpunkt stellen. Auch Schulen nutzen die Sportplätze für Sportunterricht, es gibt schnelles Internet, digitale Services, Angebote für Nachhilfe und Unterstützung bei der Vermittlung von Ausbildungsplätzen.

Eine sichere Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche

Patrick wurde in allen Einrichtungen sehr herzlich begrüßt und überall umfassend über das spezifische Angebot vor Ort informiert. In Gesprächen mit den Coaches, Pädagogen, dem Management und natürlich den Kindern und Jugendlichen selbst konnte er sich ein umfassendes Bild von der Arbeit und Wirkung der Safe-Hubs machen. Besonders beeindruckt war er von dem altersspezifischen Angebot: Liegt bei den Fünf- bis Zehnjährigen der Fokus auf der Förderung des strukturierten Spielens in einer gemeinschaftlichen Atmosphäre, ist es bei den Elf- bis 16-Jährigen eher das positiv kompetitive, aber mannschaftsorientierte Fußballspiel. Ab 17 Jahren dreht sich in Vorbereitung für den Arbeitsmarkt alles rund ums Thema (Aus-)Bildung und Beruf. Begleitet werden sie dabei von sogenannten Playmakern, die die Kinder als Coaches und Trainer*innen begleiten, zuhören und sich den Problemen fürsorglich annehmen. Und diese Jobs sind heiß begehrt: Pro Jahr gehen mehrere hundert Bewerbungen ein – darunter eine Vielzahl von ehemaligen Teilnehmer*innen der Safe-Hubs – ein Beweis, dass der Ansatz nachhaltig wirkt.

Einer der Teilnehmer erzählte Patrick davon, wie gerne er an Turnieren im Safe-Hub teilnimmt. Diese werden häufig am Wochenende und in den Abendstunden veranstaltet, um die Kinder und Jugendlichen von Alkoholkonsum und Kriminalität fernzuhalten. Neben der sportlichen Leistung werden hier im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes auch Softskills wie Teamgeist und Fairness bewertet. Dazu gehört auch die grundlegende Disziplin, pünktlich zum Training zu erscheinen sowie respektvoll mit Trainer*innen, dem Team und den Gegner*innen umzugehen.

Ausblick

Übergreifendes Ziel von AMANDLA ist es, mit ihrem Social Franchise System bis 2030 hundert Safe-Hubs in ganz Südafrika aufzubauen. Darüber hinaus entsteht derzeit erstmals außerhalb von Südafrika im Berliner Stadtteil Wedding der erste Safe-Hub in Deutschland. Weitere Einrichtungen sind u.a. in Philadelphia in den USA geplant.

Die knodel foundation wird den weiteren Roll-Out des Safe-Hub-Konzept in Südafrika auch in den kommenden Jahren weiter fördern.

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