Entminung, sozialer Schutz und wirtschaftliche Entwicklung im Tschad

Der Tschad - ein Land, das hauptsächlich ländlich geprägt ist - zählt zu den 10 ärmsten Ländern der Welt. Das Land hat laut Weltbank rund 14 Millionen Einwohner, von denen 47 Prozent unterhalb der Armutsgrenze leben. Die regionale Sicherheitslage ist besorgniserregend: Die Krisen im Sudan, in der Zentralafrikanischen Republik und in Libyen sowie die Aktionen der Terrororganisation Boko Haram haben eine ohnehin schon sehr komplexe humanitäre Situation verschärft. Das Land beherbergt bereits fast 600.000 Menschen, die vor benachbarten Krisen geflohen sind und unter sehr prekären Bedingungen leben.
Handicap International e.V.

Drei Jahrzehnte innerer Konflikte, die libysche Invasion (1979-1987) im Norden und der jüngste Terrorismus von Boko Haram um den Tschadsee haben große Teile des Tschad mit Landminen, sogenannten „Improvised Explosive Devices“ und anderen „Explosive Remnants of War“ verunreinigt. Die Regierung des Tschad hat dies als ein großes Hindernis für die Entwicklung identifiziert und Handicap International gebeten, ihr zu helfen, die Situation für die Bevölkerung zu verbessern.

Die durch die jüngsten Konflikte, insbesondere um den Tschadsee, vertriebenen Menschen bewegen sich über von Minen verseuchtes Land und benutzen Straßen, die eine unmittelbare und langfristige Bedrohung für ihre Sicherheit darstellen.

Die Verunreinigung durch Landminen verursacht Tod und Verletzungen, blockiert den Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen wie Flüssen, Straßen und landwirtschaftlichen Flächen und behindert die wirtschaftliche Entwicklung.

Das Projekt

Handicap International hat im Tschad ein humanitäres Projekt zur Entminung eingerichtet, das von der knodel foundation unterstützt wird. Ziel des Projekts ist es die Bedrohung durch Landminen im Tschad ganzheitlich zu bekämpfen und damit die Sicherheit und die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern. Der Hauptfokus des Projekts ist es somit zur regionalen Stabilität beizutragen und gleichzeitig die Ursachen von Zwangsumsiedlungen und notgetriebener Migration zu bekämpfen. Gleichzeitig soll es die Wirtschaftstätigkeit, Chancengleichheit, Sicherheit und Entwicklung des Landes unterstützen. Deshalb stützt die Organisation ihre Arbeit im Wesentlichen auf drei Säulen.

  • Unterstützung lokaler Kapazitäten bei der Minenräumung
  • Einführung eines Sozialversicherungssystems sowie Unterstützung beim Prozess des sozialen Schutzes der gefährdeten Bevölkerungsgruppen
  • Entwicklung wirtschaftlicher Aktivitäten, vor allem für die schwächsten Teile der Gesellschaft.

Im besonderen Fokus stehen Minen-Opfer, Menschen mit einer Behinderung, indirekte Opfer der Kriegsrückstände, sowie Menschen in extremer Armut, die dringend medizinische Hilfe benötigen, ältere Menschen und verwaiste Kinder.

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