Nachhaltiger Community-Aufbau im ländlichen Äthiopien

Durch die Integration einer Vielzahl von Maßnahmen, die Bereiche wie Gesundheit, Wasserversorgung und ökologische Landwirtschaft umfassen, leistet die knodel foundation zusammen mit Menschen für Menschen einen maßgeblichen Beitrag zur lokalen wirtschaftlichen Entwicklung und zum Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen im Bezirk Nono Benja.

Hintergrund

Wie in allen ländlichen Regionen Äthiopiens lebt auch der Großteil der lokalen Bevölkerung im Bezirk Nono Benja von Land- und Viehwirtschaft. Doch da Kenntnisse über neue Anbauweisen oder alternative Feldfrüchte fehlen, sind die Erträge karg. Die Tiere weiden auf offenem Land und nehmen dem Boden vielerorts auch noch den letzten Schutz. Gleichzeitig wird das zum Kochen und Bauen benötigte Holz geschlagen, die Flächen werden aber nicht wieder aufgeforstet. Zudem mangelt es an einer grundlegenden Infrastruktur für Gesundheit und Hygiene.

Dies zeigt, wieso ländliche, strukturarme Gebiete wie Nono Benja einen ganzheitlichen Ansatz benötigen, in dem verschiedene Teilaspekte übergreifend betrachtet werden, um tragbare und nachhaltige Zukunftsperspektiven für „abgehängte“ Gemeinden zu schaffen. Hier setzt die Arbeit von MfM an.

Grundlagen für ein selbstbestimmtes Leben

Damit sich die Lebenssituation der lokalen Bevölkerung grundlegend verbessern kann, beinhalten die von MfM durchgeführten Maßnahmen eine Kombination aus nachhaltiger Landwirtschaft, Wasserversorgung & Hygiene, Gesundheit, Bildung und einkommenssteigernden Initiativen.

Dazu gehören Aktivitäten wie die Erschließung und Instandhaltung sauberer Wasserstellen, das Vermitteln von ertragreicheren und zugleich ressourcenschonenden, umweltfreundlichen Anbaumethoden sowie der Aufbau einer Gesundheits-Infrastruktur durch den Betrieb von mehreren Krankenstationen und die Ausbildung von Pflegepersonal. Damit erhält die lokale Bevölkerung erstmals Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung, denn das nächste Krankenhaus ist über zwei Autostunden entfernt.

Um sowohl das lokale Ökosystem wiederherzustellen als auch neue Einkommensmöglichkeiten zu schaffen und zur Nahrungssicherheit beizutragen, werden Kleinbauern in die Agroforstwirtschaft eingeführt. Dies ist eine Anbaumethode, bei der das Anpflanzen von Obstbäumen und Gemüse effektiv miteinander kombiniert wird und die gänzlich ohne chemische Pestizide und Dünger auskommt. Auf einst kargen Flächen wachsen nun schattenspendende Bäume zusammen mit verschiedenen Sträuchern und Gemüsesorten auf den Feldern.

Der Fokus liegt dabei u.a. auf dem Anbau von Kaffee, Papayas und Avocados, deren Saatgut von MfM kostenlos verteilt wird. Diese Pflanzen müssen nur einmal angebaut werden und werfen nach einiger Zeit regelmäßig Früchte ab, ohne dass jedes Jahr neu ausgesät werden muss. So wird die Lebensgrundlage der Bäuer*innen diversifiziert und die Fruchtbarkeit der Böden langfristig sichergestellt, als auch die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels frühzeitig adressiert.

Auch die Einrichtung sauberer Wasserstellen trägt dazu bei, eine nachhaltige Infrastruktur in der Region aufzubauen und das Leben der Menschen konkret zu verbessern. Früher mussten die Frauen bis zu drei Stunden laufen, um an sauberes Wasser zu gelangen. Heute erreichen die Menschen in Nono Benja innerhalb von maximal 30 Gehminuten sauberes Trinkwasser, was dem UN-Standard für „Zugang zu sauberem Wasser“ entspricht.

Die knodel foundation unterstützt die Arbeit von MfM in Äthiopien seit vielen Jahren. Nachdem die Stiftung mehrere Jahre lang zu integrierten ländlichen Entwicklungsprojekten in der Region Wogdi beigetragen hat, liegt der aktuelle Fokus seit Ende 2020 auf der ganzheitlichen Entwicklung des Bezirks Nono Benja, rund 275 Kilometer südwestlich von Addis Abeba.

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