
Integrierte ländliche Entwicklung in Äthiopien
Hintergrund
In den ländlichen Regionen Äthiopiens leben rund 85 Prozent der Menschen von Land- und Viehwirtschaft. Doch da Kenntnisse über neue Anbauweisen oder alternative Feldfrüchte fehlen, sind die Erträge karg. Gleichzeitig belasten sie die Umwelt: Das zum Kochen und Bauen benötigte Holz wird geschlagen, die Flächen werden aber nicht wieder aufgeforstet. Die Folge: Die schutzlose Erde kann von Wind und Regen fortgeweht oder weggeschwemmt werden. Dadurch versickert das Regenwasser kaum mehr im Boden, Grundwasserspeicher werden nicht mehr aufgefüllt und Quellen versiegen.
Projekt
In der Region Nono Benja, rund 275 Kilometer süd-westlich von Addis Abeba, betreibt Menschen für Menschen seit 2020 ein integriertes ländliches Entwicklungsprojekt. Dabei werden gemeinsam mit der Bevölkerung miteinander verzahnte Maßnahmen aus fünf Bereichen umgesetzt: Nachhaltige Landwirtschaft, Wasser und Hygiene, Bildung, Gesundheit sowie Einkommen.
So führen die Entwicklungsberater der Stiftung die Bauern zum Beispiel in den Anbau von Gemüse und Obst ein, das neben neuen Einkünften auch die Ernährung der Familien anreichert. Abgeholzte Flächen werden im Einvernehmen mit den Behörden und den Menschen aufgeforstet. Die Vergabe von holzsparenden Öfen schützt die Ressourcen und die Gesundheit der Frauen, da sie weniger Rauch entwickeln und Funken sprühen. Der Bau von hygienisch einwandfreien Wasserstellen in der Nähe der Dörfer senkt die Rate der Durchfallerkrankungen und verringert die Zeit, die Frauen und Mädchen zum Holen von Wasser benötigen. Diese gewonnene Zeit können sie zum Besuch von Schulen oder zum Erlernen eines Handwerks nutzen. Die Frauen können sich dadurch ein eigenes Einkommen erarbeiten.