Hightech und lokales Knowhow revolutionieren Afrikas Bildungssystem

Mit seinem „highdigenous“ Modell vereint Kabakoo Academies Technologie mit dem einheimischen Wissen seiner Lernenden, um langfristige Lösungen für lokale Probleme zu finden. So entstehen innovative Projekte und neue Lebensgrundlagen für Afrikas junge Bevölkerung.

Hintergrund

Jährlich strömen Millionen junger Menschen auf den afrikanischen Arbeitsmarkt. Doch in den meisten Regionen Afrikas gibt es nicht genügend Arbeitsplätze für sie. Selbst Hochschulabsolvent*innen finden oftmals keinen Job. Das haben die beiden Kabakoo-Gründer*innen Michèle Traoré und Yanick Kemayou am eigenen Leib erfahren. Auf der Suche nach besseren Möglichkeiten entschieden sie sich deshalb dazu, nach Europa auszuwandern. Im Jahr 2018 kehrten sie schließlich in ihre Heimat Mali zurück, um zur Lösung des Problems beizutragen, das sie zur Migration gezwungen hatte: der Mangel an lokal relevanten und hochwertigen Bildungsangeboten, die bezahlbar sind.

Innovationen „Made in Mali“

Kabakoo Academies hat ein unkonventionelles Lernangebot entwickelt, das sich auf lokale Wirkung und die Integration von lokalem Wissen mit Technologien konzentriert. Die Herangehensweise bei Kabakoo ist dabei problemorientiert: Die Lernenden arbeiten an der Lösung eines lokalen Problems, das sie selbst identifiziert haben. Kabakoo stellt ihnen hierfür technologiebasierte Werkzeuge (zum Beispiel 3D-Drucker und IT-Programme), lokale Trainer*innen und ein weltweites Kooperations-Netzwerk zur Verfügung.

Durch das Erlangen von Fähigkeiten in Innovationsfeldern wie Rapid Prototyping („schneller Modellbau“), Robotik, Programmierung & Webdesign oder auch im Bereich Biotechnologie entstehen bahnbrechende Projekte und zukunftsfähige Lebensgrundlagen für die einheimische Bevölkerung. Unterstützt von den Kabakoo-Trainer*innen vor Ort und den weltweiten Mentor*innen entwickeln die Lernenden tragfähige Geschäftsmodelle, wie zum Beispiel für die nachhaltige Verwertung und Vermarktung von Sheabutter, einem einfach erhältlichen lokalen Rohstoff. Andere Teams arbeiten an neuen Lösungen für ein automatisiertes Bewässerungssystem in der lokalen Landwirtschaft, einem kostengünstigen Tool zur Überwachung der örtlichen Luftqualität, einem neuen Ansatz für kommunales Abfallrecycling oder an der Entwicklung kostengünstiger Prothesen aus dem 3D-Drucker.

Für diese und andere Innovationen wurde Kabakoo von der UNESCO als eine der bahnbrechendsten Lernorganisationen ausgezeichnet und vom Weltwirtschaftsforum als globaler Pionier für die Zukunft des Lernens ausgewählt.

Seit dem Start im Jahr 2018 hat Kabakoo fast 3.000 junge Menschen in Westafrika begleitet, die sich nun für das Entstehen florierender lokaler Gemeinschaften und Ökosysteme einsetzen. Mit Hilfe von Unterstützer*innen wie der knodel foundation plant die Organisation, bis zum Ende des Jahrzehnts jährlich Hunderttausend jungen Afrikaner*innen in einem Dutzend Städten eine neue und relevante Art der Bildung anzubieten.

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