Kinderarbeit in Ghana beenden

Ausbeutung, Gewalt und Verschleppung gehören zu den schlimmsten Formen von Kinderarbeit und rauben Kindern jede Chance, sich gesund und frei zu entfalten. In Ghana sind 78 Prozent der arbeitenden Kinder in der Landwirtschaft beschäftigt, darunter in der Fischerei sowie der Kakao- und Palmölproduktion. International Justice Mission (IJM) bekämpft seit Jahren mit den lokalen Behörden in Ghana ausbeuterische Kinderarbeit. Der Schlüssel dafür ist die Stärkung der Rechtssysteme, damit bestehendes Recht durchgesetzt wird und Kinder vor Ausbeutung geschützt werden.
International Justice Mission e.V. (IJM)
Lokaler Projektträger

IJM Büro Ghana

In Westafrika müssen viele Kinder arbeiten, weil ihre Familien auf jeglichen zusätzlichen Lohn angewiesen sind. Es ist daher in vielen Regionen nicht ungewöhnlich, dass Kinder neben der Schule arbeiten oder auf dem Hof der Familie helfen. Doch viele Kinder leben ohne Kontakt zu ihrer Familie weit entfernt, müssen einem gewalttätigen Dienstherren hörig sein, leiden Hunger und arbeiten bis zur Erschöpfung unter gefährlichen Bedingungen. Eine solche Kinderarbeit wird ausbeuterische Kinderarbeit oder Kindersklaverei genannt und ist überall auf der Welt verboten. Eine IJM-Studie zeigte zum Beispiel, dass die Hälfte aller fischenden Kinder am Volta-Stausee in Ghana ausgebeutet wird. Meist sind es Jungen im Alter von durchschnittlich zehn Jahren, die für wenig Geld verkauft werden. Auch andere Branchen sind betroffen.

Ein ganzheitliches Vorgehen gegen Kinderarbeit

IJM kämpft für die Rechte und den Schutz von Kindern, die von Ausbeutung und Sklaverei in Ghana betroffen sind. Seit acht Jahren arbeitet IJM mit der Regierung und Behörden an der Stärkung von Rechtssystemen, damit Fälle von ausbeuterischer Kinderarbeit ermittelt werden. Zum Beispiel wurden auf Initiative von IJM 40 Seepolizist*innen in Ermittlungsmethoden und der Erstbetreuung von betroffenen Kindern geschult. Zehn von ihnen wurden für eine Eliteeinheit der Seepolizei weitergebildet – die erste Polizeipatrouille auf dem Volta-Stausee überhaupt. Das ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der ghanaischen Strafverfolgung von Täter*innen. Denn solange diese unerkannt bleiben und nicht zur Verantwortung gezogen werden, geht die Ausbeutung von Kindern ungehindert weiter.

Deshalb stärkt IJM in der Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren das Rechtssystem, unterstützt Ermittlungen und die Justiz, sodass bestehendes Recht durchgesetzt wird und Kinder nachhaltig vor Ausbeutung geschützt werden. Zudem setzt sich IJM mit Partnerorganisationen für die professionelle Begleitung von betroffenen Kindern in der Nachsorge und bei der Rückführung in ihre Familien ein. Durch das Zusammenspiel dieser und weiterer Maßnahmen wird den Kindern ein Stück ihrer Kindheit zurückgegeben und der Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben gelegt.

Mehr zum Thema in unserem Blog lesen: Kindersklaverei auf dem Stausee: Roberts Geschichte

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