Afrikanische Startups schaffen neue Einkommensmöglichkeiten für Kleinbauern

MOTHERLAND ist eine Initiative, die lokale Startups, Kleinbauern und Bildungsarbeit miteinander verbindet, um nachhaltige Veränderungen in ländlichen Gemeinschaften in Afrika herbeizuführen. Ein Pilotprojekt, das durch die Unterstützung der knodel foundation ermöglicht wird, startet hierfür im kenianischen Siaya County.

Hintergrund

Obwohl der afrikanische Kontinent reich an ungenutzten Ressourcen und fruchtbarem Land ist, sind viele Menschen von Armut und Nahrungsmittelknappheit betroffen. Die Bauern in Afrika leiden besonders unter niedrigen Erträgen, hohen Verlusten bei der Ernte und geringen Marktpreisen.

Ein Beispiel hierfür ist Joseph, ein Bauer in Siaya County, der mit Ernteverlusten von bis zu 60% zu kämpfen hat. Die Ursachen dafür liegen in der unzureichenden lokalen Infrastruktur, fehlenden Schulungen und dem stark begrenzten Zugang zu Technologie und Märkten.

Hier kommt MOTHERLAND ins Spiel. Das Sozialunternehmen vernetzt Kleinbauern mit innovativen afrikanischen Startups.

Ganzheitliche Lösungen durch die Schaffung eines Start-Up Ökosystems

MOTHERLAND sieht sich nicht als Lösungsanbieter, sondern als „Ecosystem Orchestrator.“ In dieser Rolle arbeitet MOTHERLAND eng mit den Kleinbauern zusammen, um ihre Bedürfnisse zu identifizieren. Gleichzeitig sucht das Sozialunternehmen nach lokalen Startups, die in der Lage sind, die Herausforderungen der Bauern zu bewältigen. Da die Angebote der Startups einzeln betrachtet nur einen Teil der Lösung darstellen, initiiert und koordiniert MOTHERLAND die Zusammenarbeit mehrerer Startups. Auf diese Weise werden die Startups bei der Erschließung neuer Potenziale unterstützt und gleichzeitig die Lücken in der Wertschöpfungskette der Bauern geschlossen.

In der praktischen Umsetzung werden mithilfe von „eProd,“ einer Softwarelösung zur Ressourcenplanung, die speziell auf die Bedürfnisse ländlicher Regionen in Afrika zugeschnitten ist, Erntezeiten, Kommunikation, Zahlungsverkehr und mehr optimiert. Ein weiteres Startup namens „duhqa“ nutzt diese Informationen, um Angebot und Nachfrage abzustimmen, den optimalen Erntezeitpunkt zu planen und die notwendige Logistik bereitzustellen. Das Startup „KOAN“ bietet Schulungen vor Ort zu effektiven Ernte- und Nachbearbeitungstechniken an, um Verluste zu minimieren. Die Ernte wird daraufhin genau gewogen, dokumentiert und effizient gehandelt, um faire Preise für die Bauern sicherzustellen.

Dank dieses ganzheitlichen Ansatzes können Kleinbauern wie Joseph nun ihre Ernte zu einem um 20-25% höheren Preis pro Kilogramm verkaufen und ihren Umsatz verdreifachen. Aktuell arbeitet MOTHERLAND mit 260 Kleinbauern zusammen und plant, mit Unterstützung der knodel foundation die Initiative auf Millionen weiterer Bauern in ganz Afrika auszuweiten. Die Zusammensetzung der beteiligten Startups wird dabei genau an die jeweiligen lokalen Bedürfnisse angepasst.

Zusätzliche Gewinne aus der Initiative fließen in einen Gemeinschaftsfonds, der Projekte wie die „Young Earth Guardians“ unterstützt, ein MOTHERLAND-Programm, das Kinder über regenerative Landwirtschaft aufklärt.

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